Politik

Hirte will mehr Ostdeutsche in Spitzen von Staat und Medien

Deutschlandfahne über dem Reichstagsgebäude
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), fordert eine stärkere Vertretung Ostdeutscher in den Spitzen von staatlichen Institutionen und Medien. "Staatliche Institutionen, aber auch die Medien sind in ihrem Personal sehr westdeutsch geprägt – auch in den östlichen Bundesländern", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Deshalb sei oft der Blick auf den Osten sehr westdeutsch, mitunter gönnerhaft oder väterlich. "Ich will nicht nach einer Quote für Ostdeutsche rufen, aber wir müssen schon darauf achten, dass Ostdeutsche angemessen repräsentiert sind. Wir Ostdeutschen könnten da ruhig etwas selbstbewusster werden." Es sei gerade in den neuen Bundesländern wichtig, regionale Befindlichkeiten und Besonderheiten in den Blick zu nehmen. Am Mittwoch wird Hirte den Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit im Kabinett vorstellen, am selben Tag nimmt die Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" ihre Arbeit auf. Das RND hatte unter Berufung auf den Bericht geschrieben, dass die wirtschaftliche Annäherung des Ostens an den Westen stockt und die Wirtschaftskraft im Osten mit 73,2 Prozent des Westniveaus auf dem Vorjahresstand verbleibt. Hirte sagte dennoch: "Ostdeutschland ist eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte. Die industrielle Produktion wächst derzeit in Mitteldeutschland bundesweit am stärksten." Er räumte aber auch ein: "Gewisse Unterschiede bei den Durchschnittslöhnen im Vergleich zu Westdeutschland werden bestehen bleiben, sie sind innerhalb der alten Länder größer als zwischen Ost und West. Uns fehlen Jobs, etwa in Konzernzentralen, bei denen absolute Spitzengehälter gezahlt werden - das wirkt sich auf die Statistik aus." Die wirtschaftliche Lage sei aber nicht ausschlaggebend für die schlechte Stimmung bei einigen Ostdeutschen: "Die Wirtschaft aber ist nur ein Punkt, das ist nur ein Teil von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Da hat sich an vielen Stellen Frust angestaut, den wir ernst nehmen müssen", sagte Hirte dem RND.
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